Vors. Rolf Stratmann |
Die Angestellten der Firma Alstom befinden sich in einer paradoxen Situation: Sie machen gute Arbeit und fertigen konkurrenzfähige Produkte, wie etwa die Zugplattform Coradia. Trotzdem sind viele ihrer Arbeitsplätze in Gefahr, Schätzungen zufolge etwa 1.400. Ich kann daher die Bestürzung und das Unverständnis der Beschäftigten gut verstehen, die gute Arbeit mit Arbeitsplatzsicherheit gleichgestellt haben.
Wir als Kommunalpolitik können der Firma leider keine neuen Aufträge geben oder verschaffen, wir möchten aber unseren Teil zum Erhalt der Arbeitsplätze beitragen. Wir nutzen stattdessen unseren Einfluss als Rat der Stadt Salzgitter, um uns für die Arbeitnehmer der ehemaligen LHB in den Regierungszentralen in Hannover und Berlin einzusetzen. Deshalb bin ich froh, dass wir ein einstimmiges Votum für die Resolution treffen konnten. Alle 46 Mitglieder des Rates sowie Oberbürgermeister Klingebiel konnten sich hinter dem gemeinsam formulierten Resolutionstext vereinigen, bei einer so großen Versammlung längst keine Selbstverständlichkeit.
Damit verlangen wir als Rat mit lauter Stimme, dass unsere Regierungen alles tun, um die Massenentlassungen am Standort Salzgitter zu verhindern. Alstom/LHB ist zukunftsfähig und hat verdient, weiter zu wachsen statt weiter zu schrumpfen. Zudem war es schon immer einer der Grundpfeiler unserer freien Marktwirtschaft, dass Unternehmen zwar in erster Linie Gewinne erwirtschaften müssen, doch stets eine soziale Komponente bewahrt haben. Der Mensch war demnach nicht nur für die Wirtschaft da, sondern umgekehrt wollte die Wirtschaft auch für den Menschen da sein.
In diesem Sinne wünschen die CDU-Fraktion und ich dem Waggonbauer noch eine gute Zukunft und ein langes Verbleiben am Standort Salzgitter.