Montag, 4. November 2013

24-Stunden bei der Berufsfeuerwehr – ich habe sie absolviert

Kurt Grinbergs

von Ratsherrn Kurt Grinbergs

Gegen 08.00 Uhr ist Schichtwechsel bei der Berufsfeuerwehr. Dann beginnt der 24-Stunden-Dienst, den die Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr Salzgitter zu absolvieren haben.
Keiner von ihnen weiß um diese Zeit, was während dieser 24 Stunden passiert. Wird es ein ruhiger Dienst? Gibt es viele Einsätze? Wenn ja, welche Art von Aufgaben gilt es zu bewältigen.


„Meine Schicht“ begann mit einer Zwangseinweisung in die Psychiatrie. Eine Aufgabe, von der ich nicht wusste, dass die Berufsfeuerwehr in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt zuständig ist. Nach Erledigung aller Formalitäten wurde der Patient mit dem Rettungswagen eingeliefert. Die erste neue Erfahrung, die ich an diesem Tag machen konnte. Wieder in der Feuerwache angekommen, war Schreibarbeit angesagt.

Nach Beendigung eines Einsatzes herrscht nicht etwa Ruhe. Arbeiten innerhalb der Wache sind durchzuführen. Fahrzeuge müssen u. U. gereinigt, verbrauchtes Material muss nachgerüstet und somit erneut die Einsatzbereitschaft hergestellt werden.

Der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Ein Notruf vom Salzgittersee: Wasserrettung. In diesem Fall mussten die Kameraden gemeinsam mit der DLRG einen Hund bergen, der leider bei einem Schwimmversuch ertrunken war. Eine nicht so angenehme Aufgabe, die jedoch auch „erledigt“ werden muss. Anschließend folgt erneut Schreibarbeit.

An diesem Tag kam noch ein Einsatz wegen eines schweren Verkehrsunfalls sowie ein Einsatz in einem Unternehmen in Salzgitter-Watenstedt, der sich letztendlich als Fehlalarm herausstellte, dazu.  Die Nacht verlief zumindest für den Löschzug ruhig. Anders jedoch am nächsten Morgen. Ein Einsatz wegen eines Feuers wurde erforderlich. Obwohl dieser Alarm wenige Minuten vor dem Schichtwechsel ausgelöst wurde, waren sofort alle Kameraden einsatzbereit und rückten aus. Das wohlverdiente Schichtende musste somit leider verschoben werden.

Der Feuerwehrdienst besteht aber nicht nur aus Einsätzen. Sehr viele administrative Arbeiten sind zu erledigen. Allein die Aufstellung der Dienstpläne mit entsprechender Personalplanung nimmt eine relative große Zeitspanne in Anspruch. Ausrüstungsgegenstände, die lebenswichtig sind, müssen gepflegt und zum Teil repariert und Fahrzeuge gewartet werden.

Ich hatte sehr viel Gelegenheit mit den Kameraden zu sprechen und mir Sorgen und Nöte anzuhören. Trotz massiver Anhäufung von Überstunden ist die Motivation groß.

Ich kann nur feststellen, dass wir stolz auf unsere Berufsfeuerwehr sein können. Ich konnte mich persönlich davon überzeugen, dass wir uns in Salzgitter auf diese Feuerwehr verlassen können. Vor der Einsatzbereitschaft und dem Engagement eines jedes Einzelnen dieser Wehr, eingeschlossen unsere freiwilligen Ortsfeuerwehren, kann ich nur meinen Hut ziehen und Respekt zollen.

Ich danke allen für die gute Aufnahme an diesem Tag, für die offenen Worte und wünsche den Kameradinnen und Kameraden stets eine gesunde Rückkehr von allen Einsätzen.

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