Montag, 3. Februar 2014

Die fünfte Jahreszeit


Rolf Stratmann
Von Ratsherrn Rolf Stratmann, Fraktionsvorsitzender

Karneval und Wahlkampf – beide Zeiträume bekommen häufig den Ehrentitel der fünften Jahreszeit zugesprochen. Mag man zunächst über die Bezeichnung und die Analogie schmunzeln, haben beide Begriffe doch reichlich miteinander zu tun – zum Teil sogar erschreckend viel.

Wir bekommen seit einiger Zeit am eigenen Leib mit, wie Wahlkampf zum Karneval verkommen kann: Zum Beispiel, wenn die Gegenpartei erst keinen Kandidaten für die OB-Wahl im Mai findet und dann umso heftiger dreinschlägt, um der endlich gefundenen Kandidatin vielleicht doch noch den Rest einer Chance zu erhalten.

Genau dieses Schauspiel spielt sich derzeit bei SPD und Grünen im Rat und anderswo in Salzgitter ab. Unser OB soll mit Haushaltsmanövern und im Vorfeld abgesprochenen Fragekanonaden in die Enge getrieben werden, gleichzeitig versucht man die in Salzgitter weitgehend unbekannte Gegenkandidatin im Hau-Ruck-Verfahren populär zu machen.

Im Dienste der guten Sache sind sich die wahlkämpfenden Genossen dann auch für nichts zu schade – sei es die Überforderung des städtischen Budgets bei Verweigerung zusätzlicher Mittel oder die Verbreitung politischer Botschaften zweifelhaften Inhalts. Interessengruppen im ganzen Stadtgebiet werden ohne Anlass mit dem einzigen Ziel angeschrieben, den Amtsinhaber mit Angriffen oberhalb der Gürtellinie - oder zur Not auch unterhalb – schlecht aussehen zu lassen.

Für Außenstehende sicherlich ein hervorragendes Theater – für uns als CDU / FDP-Fraktion aber ein großes Problem. Eben weil es an den vergangenen sieben Jahren unter Frank Klingebiel so wenig auszusetzen gibt, versuchen SPD und Grüne jetzt mit aller Macht, über den Haushalt den Konflikt mit dem OB zu suchen und für sich fruchtbar zu machen.

Wir stehen dagegen fest zum OB und seinen Ideen. Beim Haushalt, bei der Sportstättenförderung sowie bei seinen Plänen für die kommenden Jahre. Und wenn der Wahlkampf endlich einmal ohne Possen und Narreteien auskommt, lassen sich auch unsere  beiden fünften Jahreszeiten friedlich miteinander vereinbaren.

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